Das zweite Mysteriendrama von Rudolf Steiner

Ein künstlerischer dramatischer Weg um die Tatsache von Wiedergeburt und Schicksal zu erleben

Darum ist höchste Demut jenem nötig, der Geisteswissenschaft erlangen will. Und wer in Hochmut oder Eitelkeit sich selbst erkennen will, dem öffnen sich die Wissenspforten nicht. (Felix Balde: II. Drama, 5. Bild)
Die Märchen sind ein wahrer Seelenschatz. Was sie dem Geiste geben, bleibt erhalten. Noch über unseren Tod hinaus und wird in spätern Erdenleben Früchte bringen. (Joseph Kühne: alias Felix Balde II: Drama, 9. Bild)
Sucht der Mensch nach einem spirituellen Verhältnis zu seiner Zeit und seinen Zeitgenossen wird er unweigerlich an Schicksalsfragen und Aufgaben geführt, die eine große Herausforderung bedeuten, wenn er ihnen wahrhaft begegnen will. Im II. Mysteriendrama stehen die Protagonisten Capesius, Johannes und Maria in ganz unterschiedlichen Bezügen dieses Verhältnisses. Ahnend vom Licht berührt oder tief dunkel noch in ihrem Geistbewusstsein erfährt jeder von ihnen eine Rückschau in eine frühere Inkarnation. Mit den Folgen dieser Erfahrung haben sie nun mit ihren Schicksal-Verbundenen ihr Leben weiter zu führen. Die Beschäftigung mit einem Märchen schafft in der Seele eine Qualität, die Leben überdauernd das Fühlen kultiviert, das wir so sehnsüchtig heute zu pflegen suchen. Felicia Balde verbindet mit ihren phantasievoll durchdrun-genen Fähigkeiten segensvoll Denken, Fühlen und Wollen und wird zur Bildgestalterin des Verhältnisses zum Geistigen durch die Verarbeitung von Felix` Naturerkenntnissen in Märchenbildern. Im II. Mysteriendrama haben wir drei Gestaltungs-Bereiche. Fünf Szenen in denen jeder Protagonist an einen Krisen-Wende-Punkt geführt wird, die Rückschau ins Mittelalter und die Verarbeitung dieses Erlebnisses.

Wir wollen uns durch das Arbeiten an der Sprache der Dramen und durch Übungen aus dem Dramatischen Kurs GA 282 mit dem II. Mysteriendrama auseinandersetzen. Wir stellen das Erarbeiten einer Bildgestalt in den Fokus indem wir auch szenisch ins Bild und in den dramatischen Bezug bringen, was im jeweiligen Protagonisten durch sein wandelndes Verhältnis zum anderen geschieht.

Bitte den Text und Eurythmieschuhe mitbringen.

Leitung

Catherine Ann Schmid Parodi-Delfino, Schauspielerin, Sprachgestalterin, Theaterpädagogin, Projektleiterin. Darstellerin von Gretchen und Helena bei den Faustaufführungen, und von Theodora und Maria in den Mysteriendramen an der Goetheanumbühne. Bei den aktuellen Aufführungen spielt sie die Maria.

Ort

Haus Freudenberg
Studien – und Begegnungsstätte der Christengemeinschaft
Prinz-Karl-Str. 16
D-82319 Starnberg
Tel. 082319-12379 Fax 08151-28262